32. Hamburger Filmfest – 59.000 Menschen können sich nicht irren!

Autorin: Helen Kersley

Warst du eigentlich schon einmal auf einem Filmfest? Und wenn nicht, warum eigentlich nicht? Es ist wirklich für jeden etwas dabei, und in diesem Jahr ganz besonders auf dem Filmfest Hamburg, denn von den 124 angebotenen Filmen wurden 35 am „Tag des freien Eintritts“ kostenlos in den über die ganze Stadt verteilten 15 Locations gezeigt. Diese äußerst beliebte Aktion wurde von Malika Rabahallah in ihrem ersten Jahr als Leiterin anlässlich des Tags der Deutschen Einheit am 3. Oktober eingeführt. 

Was genau ist ein Filmfest? Nun, normalerweise jedenfalls kein kostenloses Kino! Vielmehr ist es eine Art Reise, ein Besuch im Leben von Menschen und Orten auf der ganzen Welt und in einer Vielzahl verschiedener Genres, für jeden Geschmack, bei dem man viele nicht synchronisierte Filme aus zahlreichen Sprachen genießen kann, die individuelle, oft lokale, Geschichten erzählen. Das Filmbudget und die Erfahrung der Filmemacher sind dabei ebenso unterschiedlich – von Leuten, die frisch von der Filmschule kommen, bis hin zu Namen, die wir alle gut kennen.

Und dieses Jahr war keine Ausnahme: Geboten wurde uns z.B. „Kneecap, ein Biopic über gälische Rapper aus Belfast, die genauso gut im Schauspiel sind wie im Worte finden. „The End“, ein zweieinhalbstündiges amerikanisches Familiendrama unter den seltsamsten Umständen, „Pooja, Sir“ ein weiblich geprägter nepalesischer Tatort, „I am Nevenka“, ein spanisches ‚me too‘ vor ‚me too‘, „Emelia Perez“, ein Musical über mexikanische Drogenkartelle und Transsexuelle oder „Soundtrack to a Coup d’Etat“, eine Mischung aus Jazz und kongolesischer Geschichte aus den 1960er Jahren; um nur einige zu nennen.

Was? Ihr habt Heimweh? Dann kommen hier zwei herausragende einheimische Filme: „Vena“, ein starkes Regiedebüt von Chiara Fleischhacker über Jenny, eine junge Mutter, die sich den Konsequenzen ihrer Taten stellen muss, auch wenn sie an ihnen wächst. Und „Cherry Juice“, bei dem ein Großteil der Darsteller und des Teams in Hamburg ansässig ist und die Geschichte zwischen dort und Sarajevo spielt. In diesem Fall (und in vielen anderen auf dem Filmfest) waren das Produktionsteam und die Darsteller vor Ort im Kino und standen nach dem Film für Fragen zur Verfügung – oft erst die Kirsche auf der Torte (bitte entschuldigt das Wortspiel).

Natürlich ist es eine Frage des Geschmacks. Und wenn du ein Marvel-Fan bist und gespannt auf den nächsten Teil wartest, wirst du vielleicht nicht überzeugt sein, aber bei einer solchen Vielfalt ist es eher eine Herausforderung, nicht etwas zu finden, das dich letztlich auch interessiert.

Wenn du es also bisher noch nicht probiert hast: Wie wäre es, wenn du bei der nächsten Gelegenheit zu einem Filmfest gehst? Oder Du kommst 2025 sogar nach Hamburg, wo du es vielleicht kostenlos ausprobieren kannst?

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